Geschichte des Spiels

Tischtennis gibt es zwar schon lange und die Entwicklung des Sports ist sehr spannend. Das Faszinierende am Tischtennis ist nicht nur, wie sich der Sport entwickelt hat, sondern auch, welche Auswirkungen er auf die Politik, insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg, hatte.

Das Regenwetter als Ursache

1874 wurde das Tischtennis zum ersten Mal schriftlich in England erwähnt. Major Walter Clopton Wingfield machte das Spiel bekannt. Anfangs befand sich alles, was zum Spiel benötigt wurde, in einem Holzkoffer: die Spielregeln und das Zubehör. Das Spiel entwickelte sich aus den normalen Tennis und wurde mit einem Gummiball oder einer Kugel aus Kork im Freien gespielt.

Aber es dauerte nicht lange, bis man das Spiel in die Wohnung verlegte und statt dem Tennisfeld einen Tisch benutzte. Man benutzte eine Schnur als Netz, und als Schläger gab es entweder einen Federballschläger, ein Buch, oder auch mal eine Bratpfanne. Nun hieß das Spiel aber nicht mehr Rasen-Tennis sondern Raum-Tennis. Die ersten Spielregeln wurden bereits 1875 von James Gibb veröffentlicht.

Tischtennis und Ping Pong

Sicherlich lag es nicht nur daran, dass Raumtennis kein schönes Wort ist; es ging eigentlich eher um das Geräusch des Balles auf der Tischtennisplatte, was dazu führte, dass aus Raumtennis Ping Pong wurde. James Gibb hatte den Begriff vielleicht auf seiner Reise in die USA aufgeschnappt. Jedenfalls meldete sein Freund Jacques de Croydon, ein Geschäftsmann, den Begriff „Ping Pong“ beim englischen Patentamt an. Er verkaufte die amerikanischen Rechte an die Firma Parker Brothers.

Gleichzeitig wurde der Schläger weiterentwickelt. Der reine Holzschläger wurde mit Kork, Schmirgelpapier oder Wildschweingewebe verklebt. Erst im Jahre 1902 erfand E. C. Goode den Gummibelag mit Noppen, den man heute kennt. Zur gleichen Zeit wurde der erste nationale Verband in England gegründet, der wegen seines Namens „Ping Pong Assocation“ und den daraus resultierenden Streitereien um das Namensrecht nicht lange existierte.

Aber etwas Gutes brachte der Verband doch: Er führte den heute bekannten Aufschlag ein, hier muss der Ball zunächst auf der eigenen Hälfte des Tischtennistisches aufkommen. Das machte es für Schiedsrichter einfacher, festzustellen, ob ein Aufschläg gültig war oder nicht.

Tischtennis erobert die Welt

Bereits 1902 gab es das erste internationale Ping Pong Turnier, welches in Wien stattfand. Beim Turnier waren die Tische kleiner als die heute üblichen Maße. In diesem Turnier siegte Edward Shires bei den Herren und Grete Pietrzikowski bei den Damen.

Nach dem zweiten Weltkriegt verlor das Tischtennis in der DDR an Bedeutung. Ab 1961 wurde der gesamte Sportverkehr auf Eis gelegt, und Tischtennis wurde nicht weiter gefördert. Die DDR verbot nach der Teilnahme an der Europameisterschaft 1972 den Eintritt in Wettbewerbe mit nicht-sozialistischen Ländern.

Tischtennis schien in den 50er und 60er Jahren trotzdem Erfolg in der Diplomatie zu haben, allerdings handelte es sich hierbei hauptsächlich um die USA und China. Die Weltmeisterschaft von 1971 führte zu einer Einladung von amerikanischen Tischtennisspielern in die Hauptstadt Peking, gefolgt von einem Besuch von Nixon und anderen wichtigen Politikern in China im Jahr 1972.

Tischtennis ist heute weiterhin auf nationaler und internationaler Ebene vertreten. Seit 1988 ist es auch bei den Olympischen Spielen vertreten.